Einstieg in das Thema Spracherwerbsstörung bei Kindern

Die Sprachentwicklung von Kindern ist ein faszinierender Vorgang. In den ersten Lebensjahren machen Kinder enorme Fortschritte beim Sprechen und Verstehen. Es ist normal, dass nicht alle Kinder im gleichen Tempo sprechen lernen. Wenn ein Kind jedoch deutlich hinter seinen Altersgenossen zurückbleibt oder Schwierigkeiten hat, sich verständlich zu machen, kann dies ein Hinweis auf eine Sprachentwicklungsstörung sein. Eine solche liegt vor, wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat, Sprache zu verstehen oder zu produzieren. Diese Schwierigkeiten können sich auf die Aussprache, den Wortschatz oder die Grammatik beziehen.

Die Ursachen für eine Sprachentwicklungsstörung sind vielfältig und reichen von leichten Hörproblemen bis hin zu komplexeren neurologischen Störungen. Wenn eine Sprachentwicklungsstörung diagnostiziert wird, ist eine logopädische Behandlung eine gute Möglichkeit, Ihrem Kind zu helfen. Sie kann dazu beitragen, die sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und Ihr Kind in seiner Entwicklung zu fördern.

WENN WORTE FEHLEN

Viele Kinder lernen schnell sprechen und verstehen, was andere sagen. Manchmal gibt es aber auch Kinder, denen das Sprechen schwerer fällt. Dies wird als Sprachentwicklungsverzögerung bezeichnet.

Eine solche Verzögerung führt zu Schwierigkeiten, Wörter richtig zu bilden und zusammenzusetzen. Die Ursachen für eine Sprachentwicklungsverzögerung sind vielfältig und können von leichten Hörproblemen bis hin zu komplexeren neurologischen Störungen reichen. Betroffene Kinder haben oft Schwierigkeiten in der Schule, da sie den Unterricht nicht so gut verstehen und sich weniger beteiligen.

Eine logopädische Behandlung Ihres Kindes kann den Rückstand aufholen und langfristig Grundlagen schaffen. Mit gezielten Übungen und Spielen wird die Sprachentwicklung gefördert.

Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen, Versäumtes aufzuholen.

Sowohl bei allgemeinen Sprachentwicklungsverzögerungen als auch bei ‚Late Talkern‘ ist eine frühzeitige Förderung entscheidend, um langfristige Folgen zu vermeiden.

WENN KINDER SPÄTER MIT DEM SPRECHEN BEGINNEN

Kinder, die später als ihre Altersgenossen zu sprechen beginnen, werden als „Late Talker“ bezeichnet. Ein deutliches Zeichen dafür ist, wenn ein zweijähriges Kind weniger als 50 Wörter kennt und noch keine einfachen Sätze formuliert. Bei den meisten Kindern kommt es zu einer sogenannten „Wortschatzexplosion“. In dieser Phase lernen sie in kurzer Zeit viele neue Wörter. Diese Phase ist entscheidend für die weitere Sprachentwicklung. Bei „Late Talkern“ setzt sie oft etwas später ein. Schätzungsweise 13 bis 20 Prozent aller Zweijährigen sind davon betroffen und haben ein erhöhtes Risiko für spätere Sprachstörungen. Dennoch holen viele bis zum dritten Geburtstag auf.

Eine frühe Förderung ist daher von großer Bedeutung, da sie die Chancen für eine erfolgreiche Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten erhöht. In einer Phase, in der das Gehirn besonders aufnahmefähig für neue Lerninhalte ist, können gezielte Übungen und Spiele die Sprachentwicklung unterstützen. Früher wurde oft abgewartet, heute weiß man, dass eine frühe Intervention oft sehr erfolgreich ist.

Während einsprachige Kinder in der Regel eine klare Entwicklung von einzelnen Wörtern zu komplexen Sätzen zeigen, kann dieser Prozess bei mehrsprachigen Kindern variabler verlaufen. So kann es beispielsweise sein, dass Ihr Kind in einer Sprache schnellere Fortschritte macht als in der anderen. Diese individuellen Unterschiede machen die Beurteilung der Sprachentwicklung bei mehrsprachigen Kindern besonders anspruchsvoll.

VIELE SPRACHEN WENIGE WORTE

Ein verzögerter Spracherwerb und ein langsames Entwicklungstempo in allen Sprachen deuten auf eine mögliche spezifische Sprachentwicklungsstörung (SSES) hin. In solchen Fällen ist eine logopädische Behandlung unerlässlich.

Unser flexibles Konzept geht gezielt auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes und dessen spezifischen Auffälligkeiten ein.

Erklärtes Ziel ist es, die sprachlichen Fähigkeiten in allen betroffenen Sprachen zu verbessern und damit die Teilhabe Ihres Kindes am sozialen Leben zu erleichtern. Dabei ist uns eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen und dem Kinderarzt besonders wichtig. Bei diagnostischer Notwendigkeit kooperieren wir zudem mit den behandelnden Psychotherapeuten, Ergotherapeuten und beteiligten Pädagogen.

Die korrekte Bildung von Sprachlauten ist eine wichtige Grundlage für die Sprachentwicklung. Eine Störung in diesem Bereich wird als phonetisch-phonologische Störung bezeichnet. Betroffene Kinder haben Schwierigkeiten, einzelne Laute oder Lautverbindungen korrekt zu bilden oder anzuwenden. Dies kann dazu führen, dass sie von ihren Mitmenschen nur schwer verstanden werden.

DIE AUSSPRACHE IM FOKUS

Eine phonetisch-phonologische Störung liegt vor, wenn Kinder Schwierigkeiten haben, die Laute ihrer Sprache korrekt zu bilden oder zu verwenden. Oft werden bestimmte Laute durch andere ersetzt oder ganz ausgelassen. So kann zum Beispiel das Wort „Kopf“ als „Topf“ ausgesprochen werden.

Die Ursachen für diese Störung sind vielfältig und können sowohl organischer als auch funktioneller Natur sein: Manchmal ist das Kind nicht in der Lage, die für die Lautbildung notwendigen Muskelbewegungen präzise zu koordinieren. In anderen Fällen können Schwierigkeiten bei der Wahrnehmung und Unterscheidung von Lauten eine Rolle spielen. Die gute Nachricht: Mit einer gezielten logopädischen Behandlung können die meisten Kinder mit einer phonetisch-phonologischen Störung ihre Aussprache deutlich verbessern. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind in der Regel die Ergebnisse.

Ziel unserer stets individuellen Behandlung ist es, die Fähigkeit zur korrekten Lautbildung zu verbessern. Dabei nutzen wir die Stärken Ihres Kindes, um Schwächen effektiv auszugleichen.

So lernt Ihr Kind spielerisch das Isolieren und Unterscheiden von Lauten und das richtige Zusammensetzen von Lauten zu Wörtern.

Neben Schwierigkeiten bei der Lautbildung können auch Probleme im Bereich des Hörens die Sprachentwicklung beeinträchtigen.

WENN DIE WELT LEISER WIRD

Schwerhörigkeit oder Taubheit entsteht durch Schädigungen des Ohres. Ursachen können beispielsweise häufige Mittelohrentzündungen, Verletzungen oder angeborene Fehlbildungen sein. Je nach Schweregrad kann das Hörvermögen durch Hörgeräte oder Operationen verbessert werden. Eine logopädische Behandlung unterstützt die Entwicklung und Optimierung der
sprachlichen Fähigkeiten.

Ziel ist es, den Betroffenen eine möglichst selbstständige und aktive Teilnahme am sozialen Leben zu ermöglichen.

Im Gegensatz zu den bisher besprochenen Formen der Schwerhörigkeit, bei denen das Ohr selbst betroffen ist, liegt bei der zentralen Hörstörung die Ursache in einer Funktionsstörung des Gehirns.

WENN DAS GEHIRN DAS OHR NICHT HÖRT

Im Gegensatz zu den bisher genannten Formen der Schwerhörigkeit, bei denen das Ohr selbst betroffen ist, liegt die Ursache der zentralen Hörstörung in einer Funktionsstörung des Gehirns. Betroffene haben Schwierigkeiten, Sprache zu verstehen und zu verarbeiten, was sich auf verschiedene Bereiche wie Schule, soziales Umfeld oder die Entwicklung der Lesekompetenz auswirken kann.

Eine logopädische Behandlung kann helfen, die auditive Verarbeitung zu verbessern. Durch gezielte Übungen werden die Hörfähigkeiten trainiert und die Sprachverarbeitung optimiert. Ziel ist es, Ihrem Kind zu helfen, seine Kommunikationsschwierigkeiten zu überwinden und eine höhere Lebensqualität zu erreichen.

Besonders häufig tritt in Verbindung mit Sprachverarbeitungsproblemen die Lese-Rechtschreib-Störung auf. Im Folgenden möchten wir uns näher mit dieser Störung beschäftigen.

WENN LESEN UND SCHREIBEN NICHT GELINGEN WILL

Eine Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) liegt vor, wenn ein Kind trotz guter Förderung Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hat. Betroffene Kinder verwechseln oft Buchstaben, haben Probleme mit der Rechtschreibung und dem Leseverständnis. Häufig schreiben sie Wörter so, wie sie klingen, und haben Schwierigkeiten, Gelesenes wiederzugeben.

Eine klare und gut lesbare Schriftart kann für Kinder mit LRS von großem Vorteil sein. Durch den Einsatz solcher Schriften können beispielsweise die Unterschiede zwischen ähnlichen Buchstaben besser erkennbar gemacht werden.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ist entscheidend, um Kindern mit LRS zu helfen, ihre Schwierigkeiten zu überwinden und ihre schulischen Leistungen zu verbessern.

Wir behandeln Ihr Kind ganzheitlich. Mit einer individuell abgestimmten Kombination aus Logopädie, Lerntherapie, computergestützten Programmen und multisensorischen Ansätzen erzielen wir seit Jahren große Erfolge.

Die Texte auf dieser Seite wurden beispielsweise von einem ehemaligen Legastheniker formuliert, dem es gelungen ist, seine Schwierigkeiten zu überwinden.

Die Schwierigkeiten, die Kinder mit einer Lese-Rechtschreib-Störung oder einer Sprachentwicklungsstörung haben, zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen im Bereich der Sprachentwicklung sein können. Eine weitere Störung, die in diesem Zusammenhang häufig genannt wird, ist der Mutismus.

WENN KINDER SCHWEIGEN

Selektiver Mutismus ist eine Störung, die vor allem Kinder betrifft. Menschen, die an Mutismus leiden, sind in bestimmten sozialen Situationen nicht in der Lage zu sprechen, obwohl sie körperlich dazu in der Lage wären. Dieses Schweigen tritt meist in Situationen auf, in denen das Kind mit fremden Personen oder neuen Umgebungen konfrontiert wird. In vertrauter Atmosphäre, wie z. B. zu Hause, sprechen sie dagegen oft problemlos. Die Ursachen des selektiven Mutismus sind komplex und noch nicht vollständig erforscht. Man geht davon aus, dass eine Kombination verschiedener Faktoren eine Rolle spielt: Als treibende Kraft hinter dem Schweigen wird soziale Angst vermutet. Es gibt auch Hinweise darauf, dass eine genetische Veranlagung das Erkrankungsrisiko erhöhen kann. In einigen Fällen kann der selektive Mutismus auch im Zusammenhang mit anderen Entwicklungsstörungen auftreten.

Das Schweigen kann weitreichende Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Kinder haben. Sie können Schwierigkeiten in der Schule, in der Freizeit und in sozialen Beziehungen haben. Darüber hinaus kann das ständige Schweigen zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen.

Die Diagnose des selektiven Mutismus wird in der Regel von einem Kinderarzt oder einem Kinder- und Jugendpsychiater gestellt. Dabei werden ausführliche Gespräche mit dem Kind und den Eltern geführt und gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchgeführt.

Neben Verhaltenstherapie, kognitiver Verhaltenstherapie, Familientherapie und medikamentöser Einstellung stellt die Sprachtherapie einen bewährten Ansatz dar, um durch gezielte Übungen die Sprechfähigkeit zu fördern und das Selbstvertrauen zu stärken. Entscheidend für den Behandlungserfolg ist eine frühzeitige Diagnose. Dabei ist uns eine enge Zusammenarbeit mit Ihnen und dem Kinderarzt ebenso wichtig wie die Kooperation mit behandelnden Psychotherapeuten und beteiligten Pädagogen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich beim selektiven Mutismus um ein komplexes Störungsbild handelt, das durch gezielte therapeutische Maßnahmen erfolgreich behandelt werden kann. Wichtig ist es, Ihrem Kind ein verständnisvolles Umfeld zu bieten und ihm zu helfen, seine Ängste zu überwinden.

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Behandlungsangebote für Kinder und Jugendliche

Sprechstörungen bei Vorschulkindern können das Lesenlernen und die soziale Interaktion beeinträchtigen. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Nachteile zu vermeiden.

Eltern sollten auf Auffälligkeiten achten und bei Bedarf Hilfe suchen. Es gibt verschiedene Sprechstörungen, wie Artikulationsprobleme oder Stottern. Mit gezielter Förderung lassen sich viele Störungen erfolgreich behandeln.

Eine Stimmstörung kann die Lebensqualität von Kindern stark beeinträchtigen. Anhaltende Heiserkeit oder eine raue Stimme führen oft zu Kommunikations- und Selbstbewusstseinsproblemen. Eine genaue Diagnose durch einen Facharzt ist wichtig. Frühzeitige Therapie und eine unterstützende Umgebung helfen, die Stimmfunktion wiederherzustellen. Logopädische Übungen und die Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehern und Lehrern sind dabei entscheidend.
Schluckstörungen können in jedem Alter auftreten. Sowohl Säuglinge als auch ältere Kinder können unter Schluckstörungen leiden. Bei Säuglingen sind oft Frühgeborene betroffen, die aufgrund organischer Ursachen z.B. nicht kraftvoll genug saugen können. Jedoch können auch bei gesunden Kindern Schluckstörungen auftreten, wenn sie ein pathologisches Schluckmuster entwickeln.
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Andrea Niebel
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